Geschichte

Die Adelige Ganerbschaft des Hauses Alten Limpurg zu Frankfurt am Main war die vornehmste Patriziervereinigung in der Stadt. Sie ging aus einer der Frankfurter Trinkstubengesellschaften des späten Mittelalters hervor. In ihr vereinigten sich die damals führenden Familien der Stadt, aus deren Reihen sich über Jahrhunderte hinweg ein großer Teil der Mitglieder des Städtischen Rats rekrutierte: die Holzhausen, die Glauburg, die Stalburg, die Lersner, die Günderrode u. a..

Zu Beginn des 15. Jahrhunderts hatten sie ihre Trinkstube in dem Haus, in dem zu Messezeiten die Wollweber aus Limburg a. d. Lahn untergebracht waren. Nach deren Herkunftsstadt war das Gebäude benannt worden. Es handelte sich um das im März 1944 zerstörte Eckhaus an der Limpurger Gasse auf der Westseite des Römerbergs. 1495 kaufte die Gesellschaft das gegenüber liegende Haus Laderam, das südliche der drei Häuser, die den heutigen Römer bilden. Auf dieses Gebäude übertrugen sie ihren hergebrachten Namen "Haus Limpurg". Dort fanden fortan die Zusammenkünfte der Gesellschaft statt.

Alles deutet darauf hin, dass schon vor dem Hauskauf der Name der Gesellschaft "Alten"-Limpurg war, auch wenn im Hausname das Wort „Alten“ verloren ging. Das neu erworbene Haus besaßen die Gesellen zur gesamten Hand als "Ganerbschaft". D. h., dass über das gemeinschaftliche Eigentum keiner ohne den anderen verfügen konnte und dass anders als beim heutigen Miteigentum das Eigentum ungeteilt auf die Erben überging. Der Begriff "Ganerbschaft" wurde jedoch erst sehr viel später Teil der offiziellen Bezeichnung der Gesellschaft "Alten Limpurg". 

Mitglied kann man seit dieser Zeit nur werden, wenn man von einer der Mitgliedsfamilien abstammt oder wenn man als Fremder adeliger Herkunft ist und in eine der Mitgliedsfamilien einheiratet. Der Anspruch der Ganerbschaft, zusammen mit der zweiten Patriziervereinigung, den Frauensteinern, die Ratsmitglieder zu stellen, wurde schon im frühen 18. Jahrhundert vor allem von den Familien des Frankfurter Handels- und Gelehrtenstandes erfolgreich angefochten. Dies führte bei beiden Gesellschaften zu einem reduzierten Anteil an der Ratsmacht.  Mit dem Ende Frankfurts als freie Reichsstadt 1806 wurde dieser Anspruch endgültig und vollständig  zurückgewiesen. 1878 verkaufte die Ganerbschaft das Haus Limpurg an die Stadt.

Die "Adelige Ganerbschaft des Hauses Alten Limpurg zu Frankfurt am Main" – so lautet seit dem 19. Jahrhundert der offizielle Name – blieb wegen der aus ihren Reihen hervorgegangenen Stiftungen bis in die Gegenwart erhalten (s. Einzelheiten zu den Stiftungen über die Links zu Cronstetten und zu Schad). Die Stiftungen sind rechtlich unabhängig. Für deren Verwaltung und innere Einrichtung sind die jeweiligen Stiftungsverfassungen maßgebend. Die Stiftungen werden aber von der Ganerbschaft betreut.